Zur Geschichte

Frauenkirche in Osterwarngau

Nur einige hundert Meter entfernt steht die größere Kirche unserer Pfarrei, unsere Frauenkirche mit dem Patrozinium Mariä Tempelgang (auch Mariä Aufopferung). Weil die Frauenkirche mehr Platz bietet, und geheizt werden kann, werden die Sonntagsgottesdienste meist dort gehalten. Aber in der Regel sind in den Sommermonaten von Juni bis September die Gottesdienste in der Pfarrkirche St. Georg.

Wo heute die Frauenkirche steht, stand wahrscheinlich schon in früher Zeit (im 11./12. Jahrhundert) eine hölzerne Wallfahrtskapelle mit einem "Bildnis der seligen Jungfrau Maria, zu dem viel gläubiges Volk wallfahrtete", wie aus der Gemeindechronik von F. Ebert hervorgeht.

Im 16. Jahrhundert entstand hier die Frauenkirche aus Tuffsteinquadern im gotischen Stil. Mit ihrem Westturm hat sie eine Gesamtlänge von 30 Metern und eine Breite von 13 Metern.

Die genaue Bauzeit lässt sich nur indirekt bestimmen. Aber bei der Pfarrbeschreibung von 1524 wird noch die Marienkapelle erwähnt. Bei der Visitation 1560 ist keine Kapelle mehr da. In der nächsten Erfassung ist dann die große, geräumige Frauenkirche genannt. Unter Berücksichtigung dieser Fakten ergibt sich als Bauzeit ca. 1590.

Ausstattung

Hochaltar

Der Hochaltar stammt aus dem Jahre 1618 und wurde von dem Rosenheimer Bildhauer Görg Drischberger gestaltet und von dem Miesbacher Maler Michael Delle gefasst.
Mittelpunkt des Hochaltars ist Maria mit dem Jesuskind und ihr zur Seite stehen die Heilige Katharina und die Heilige Barbara. Über  Maria kämpft der Heilige Georg mit dem Drachen und ganz oben thront Gottvater mit der Weltkugel in der Hand.

Anstelle der gotischen Seitenaltäre wurden um 1780 Barockaltäre aufgestellt, die mit Altarbildern des Münchner Hofmalers Christian Wink ausgestattet sind.
Die Seitenaltäre sind dem hl. Christoph und dem hl. Jakobus dem Älteren geweiht

1782 wurde die Kirche barockisiert und von dem  Münchner Maler Franz Xaver Lamp mit Deckengemälden, auf denen das Patrozinium "Mariä Tempelgang" und Mariä Himmelfahrt zu sehen sind, ausgeschmückt. Zusätzlich entstanden in den Fensterzwickeln Szenen aus dem alten Testament, unter anderem die Szene wo die Tochter des Pharao den in einem Binsenkörbchen ausgesetzten Moses findet, oder wo Elias den Sohn der Witwe von Sarepta zum Leben erweckt.

Die Frauenkirche ist mit wunderbar bemalten Glasfenstern ausgestattet, auf denen die Stationen des Freudenreichen und des Glorreichen Rosenkranzes dargestellt sind.

Der frühere Spitzturm wurde 1822 von einem orkanartigen Sturm herabgerissen und im darauffolgenden Jahr durch die heutige Helmkuppel ersetzt.

Im Turm hängen drei Glocken: Die große hat den Namen St. Maria (1100 kg), die zweite St. Josef (550 kg) und die kleine St. Anna (300 kg). Nachdem die Vorgängerglocken im zweiten Weltkrieg eingeschmolzen worden waren, wurden 1949 neue gegossen und nach einer feierlichen Glockenweihe auf den Turm gezogen. Sie klingen im Akkord Es/G/B.

Linker Seitenaltar
Rechter Seitenaltar
Mariä Tempelgang
Mariä Himmelfahrt

In den Jahren 1996 -1999 wurde die Frauenkirche innen renoviert, nachdem die Außenrenovierung schon in den Jahren 1981/82 durchgeführt worden war.

Nachdem sich eine Reparatur der alten pneumatischen Orgel nicht mehr lohnte, wurde im Jahre 1999 von dem Orgelbaumeister Schingnitz aus Iffeldorf die neue Orgel gebaut.
Am 31.10.1999 wurde sie von unserem Bischof Dr. Franz Dietl feierlich eingeweiht.

Albert Engl

 

 

Kurzinfo

Vorläuferkirche war eine Marienkapelle

Bauzeit: ca. 1590

Patrozinium: Mariä Aufopferung (Mariä Tempelgang) am 21. November

Baustil: ursprünglich gotisch, ca. 1780 barockisiert

Altäre:

  • Hochaltar der Muttergottes geweiht
  • zwei Seitenaltäre dem Hl. Christoph,
  • bzw. dem Hl. Jakobus geweiht

Geläut:

  • drei Glocken im Akkord  Es / G / B