Zur Geschichte
Auf dem Weg von Groß- nach Kleinhartpenning muss der Moränenhügel des Kirchberges überwunden werden. Unter mächtigen Laubbäumen steht dort über einem Wiesenabhang die im Kern barocke Kapelle; am Fuße des Abhanges ist ein hölzernes Kruzifix aufgerichtet. Die Kapelle zu Ehren der beiden Ärzte- und Apothekerpatrone ist wohl in drei zeitlichen Abschnitten errichtet worden: ältester Teil ist das um zwei Stufen erhöhte, nördliche Altarhaus, wo auf einer breiten Mensa ein Altarschrein steht; südlich schließt sich eine erste Kapellenerweiterung, wohl ebenfalls noch aus der Barockzeit an; der Rücksprung der Langhausmauern markiert den letzten Anbau.
Das Altarhaus wird durch ein barockes Schmiedeeisengitter in Rautenform verschlossen. Die hölzerne Flachdecke im Chor wurde 1982 erneuert, nachdem der gesamte Dachstuhl eingebrochen war und das Altärchen und die Figuren ausgelagert werden mussten. Seit 1982 ist aber das kleine Altarensemble wieder an Ort und Stelle: im kastenförmigen Schreinaltar vom Anfang des 18. Jh. befindet sich das als Gnadenbild verehrte Relief der Beweinung Christi, das wohl in den Anfang des 16. Jh. zu datieren ist. Maria wird begleitet von Johannes und Magdalena mit dem Salbgefäß. In der Bekrönung erscheint Gott Vater auf Wolken, darunter die Heiliggeisttaube mit einem Strahlenkranz.
Neben dem Schrein sind die Holzskulpturen der hl. Cosmas und Damian aufgestellt, prächtige Barockfiguren aus der ersten Hälfte des 18. Jh. Besondere Augenweide stellen die gedrechselten Ziervasen dar, die seit 1982 mit Seidenblumen meisterhaft bestückt wurden. An der Westseite der alten Kapelle ist ein Tuffquaderturm mit einem Spitzhelm angesetzt. Beim Heraustreten aus der Kapelle kann man auf die südliche Gebirgskette der Tegernseer Berge blicken. Der intime, bestgepflegte Raum der Kirchbergkapelle und die idyllische Lage ziehen auch heute noch Beter an, die in ihren Nöten Erhörung finden.
(Auszug aus dem Kirchenführer “Großhartpenning” von Dr.Sixtus Lampl aus dem Jahr 2004, Schloßverlag Valley; Bilder Pfarrverband Holzkirchen-Warngau/Fritz Ihmig)
Patrozinium: 2. September
Bauzeit: 17. Jhrhdt
Baustil: barock
Altar: Altarschrein mit Gnadenbild „Beweinung Christi“
Patronatsfiguren: St. Cosmas- und Damian