Zur Geschichte

Die Kapelle im Caritas St. Anna Haus ist der Heiligen Anna geweiht. Die Großmutter des Jesuskindes gibt als  Patronin dem Wohn- und Pflegeheim eine besondere Bedeutung – die Bewohnerinnen und Bewohner dürfen sich bei der „heiligen Familie“ geborgen wissen.

Die Sankt Anna Kapelle wurde vom Holzkirchner Architekten Hans B. Berg geplant und im Jahre 1970 geweiht. Nach der Erweiterung des Hauses 1998 wurde sie in der Ausstattung  den Bedürfnissen einer Pflegeeinrichtung angepasst und künstlerisch neu gestaltet.

Die Kapelle im St. Anna Haus

Der Besucher betritt die Kapelle am Ende eines lichten Ganges, darf sich durch eine Glastüre mit dem Bild der Anna selbdritt eingeladen fühlen an einem Ort der Stille. Die besondere Atmosphäre der Kapelle lebt von dem quadratischen fensterlosen Raum, dessen Kassettendecke auf vier Säulen ruht. Die Überwölbung des Mittelraums von einem Zeltdach - wie von einer Kuppel – gibt der Kapelle eine luftige Ausgewogenheit. Die dreieckigen Glasmosaikfenster in dieser Dachkonstruktion, gestaltet von der Mayer`schen Hofkunstanstalt, München, geben dem Raum das besondere Licht und die im Tagesablauf ständig wechselnden Lichtstimmungen. Das Zeltdach der St. Anna Kapelle darf auch im übertragenen Sinn verstanden werden: der erste Tempel des Volkes Israel war nicht aus Stein, ein bewegliches Zelt barg das Allerheiligste, die Bundeslade. Das Volk Gottes war/ist unterwegs und nicht an Stein und Tempel-Kirchenmauern gebunden.

Die heutige Ausstattung ist geprägt von Glaskunst, zurückhaltend gestalteten liturgischen Orten und einer Steinmeyerorgel. Stühle an Stelle fester Bänke ermöglichen Platz für Rollstuhlfahrer und bettlägerige Menschen. Für Wortgottesdienste und Meditationsfeiern lässt sich der Raum vielseitig gestalten.

Altar, Ambo und Sedilien kommen aus der Kunstschmiede Bergmeister, Ebersberg, und sind aus Bronze gestaltet. Die Formensprache nimmt den quadratischen Charakter des Raums auf. Der ebenerdige Altarraum verleiht der ganzen Kapelle eine einladende Atmosphäre.

Der fensterlose Raum lebt wesentlich von der Glaskunst aus der Werkstatt von Frau Eva Sperner, München. Sechs von hinten beleuchtete Kreuzwegstationen und ein großes Kreuz an der Stirnseite der Kapelle geben dem Raum Farbe, Spannung und Harmonie. Das Glas mit seinen tief liegenden Farbschichten ist in Sandstrahltechnik gearbeitet und rückt das historische Geschehen vor 2000 Jahren in kalligraphischer Gestaltung in die Gegenwart. „Durchkreuzt“ ist bei der Station Kreuzigung zu lesen, das heißt: die Kreuzigung Jesu durchkreuzt MEIN Leben. Heute! Die Mitte des Kreuzes zeigt das Antlitz des Auferstandenen, der seinen Jüngern am Emmaustag Mut machend zuruft: „Friede sei mit euch!“

Die Kapelle kann durch vier rückwärtige Glastüren vergrößert werden. Die Gläser stellen mit den Farben der Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft das Leben der Hl. Anna dar.

Kelch und Hostienschale der Kapelle sind Geschenke der evangelischen und katholischen Kirchengemeinden. Abendmahl und Eucharistie werden in der katholischen St. Anna Kapelle von Anfang an in ökumenischer Geschwisterlichkeit gefeiert. Vor dem Haus lädt im Innenhof ein kleiner Campanile mit seiner Glocke zum Gebet. Diese Glocke stammt aus dem Türmchen der alten evangelischen Thomaskirche. Sie verleiht den Gottesdiensten Würde und der Ökumene in der St. Anna Kapelle und ganz Holzkirchen eine unüberhörbare Stimme.

Peter Rosner

Kurzinfo

Patrozinium: St. Anna am 26. Juli